Chronik über den Tennissport in Wittenberge
Die Anfänge des Tennissports lassen sich bis zum Jahr 1925 zurück verfolgen. In dieser Zeit existierten auf der Singer-Anlage (vor dem Nähmaschinenwerk) 4 Tennisplätze, am Bürgergarten 6 Plätze des Tennisclub Grün/Weiß, sowie bis 1935 am Gemeindehaus in der Perleberger Straße 2 Plätze des Tennisclub Schwarz/Weiß. 1929 erfolgte die Gründung des Tennisclubs MTV 1863. Dieser Club erhielt ein Mitspielrecht auf den Plätzen von Schwarz/Weiß im Gehrenweg mit 4 Plätzen. Die genannten Tennisanlagen haben den Krieg nicht unbeschadet überstanden oder wurden zweckentfremdet, wie die Anlage im Bürgergarten, die als Tierpark und die Anlage im Gehrenweg, die als Pferdegatter durch russische Soldaten genutzt wurden. Aus den Sektionen Tischtennis und Tennis wird unser Tennisverein nach 1946 gegründet, dessen Vorsitzender Hans Schröder (Inhaber eines Eisenwarengeschäftes in der Wahrenberger Straße) ist. Unsere Tennisanlage am Gehrenweg wurde von den Sportlern beider Sektionen hergerichtet. Nach Hans Schröder leitete Siegfried Steindorf beide Sektionen bis 1955. In dieser Zeit haben sich die Sportfreunde Heinz Grahn, Fritz Buck, Charlotte Witte, Karla Hamann, Margot Belitz besonders für den Verein engagiert und waren bei den Turnieren erfolgreicher als die Schweriner Tennisspieler, die bis dahin das spielerische Niveau bestimmten. Ab 1956 übernahm Manfred Kückel den Vereinsvorsitz mit einer damaligen Mitgliederzahl von ca.60-70 Sportlern. Anfang der 60-iger Jahre entstand durch eine Zusammenführung aus der BSG Chemie-ZZW und BSG-Motor Nähmaschinenwerk der Tennisverein CM-Veritas Wittenberge. Durch geschickte Verhandlungen wurde das Tennishaus im Gehrenweg durch Mitarbeiter des VEB Fertighausbau als Musterhaus im Zuge ihrer Meisterprüfung gebaut. Die Jahre der Nachkriegszeit und der DDR-Zeit waren geprägt von Problemen der Materialbeschaffung wie Bälle, Netze, Tennissand etc.. 1978/79 brachen schwere Zeiten über den Tennisverein herein. Die Bespielbarkeit der Plätze wurde in Frage gestellt, die Mitgliederzahl verringerte sich drastisch und durch den Wohnungsbau Külzberg hatte man keine Zuwegung mehr zur Anlage, um mit entsprechender Technik auf den Platz zu gelangen. Daraufhin entstand auf dem Ernst-Thälmann-Stadion eine neue Anlage mit 2 Tennisplätzen. Die noch verbliebenen Mitglieder setzten aber alles daran, die Anlage am Gehrenweg und den Verein am Leben zu halten und es gelang wieder 2 Plätze für den Punktspielbetrieb in der Bezirksliga Schwerin herzurichten. 1979/80 wurde wieder in die Tennisanlage investiert und eine Ballwand auf der Anlage gebaut. Der damalige technische Leiter, Günter Mürder, koordinierte diese Arbeiten und die Bespielbarkeit der Tennisplätze in den 80-iger Jahren. Ab 1982 leitete Rudolf Jaeger die Geschicke des Vereins. Durch alte persönliche Kontakte organisierte Rudolf Freundschaftsspiele mit dem Tennisverein Grün/Weiß Bevensen e.V. und dem Tennisclub Schulensee-Kiel, die bis zum Jahr 2000 fester Bestandteil des Sektionslebens waren. Weiterhin fanden in den Jahren 1960 bis zur Wendezeit Punktspiele der Herren-, Damen- und Jugendmannschaften statt, sowie Freundschaftspiele mit Osterburg, Güstrow, Schwerin, Neuruppin und Svit CSSR . Am 25.07.1990 fand die Gründungsversammlung des neuen Sportvereins Veritas Wittenberge 1990 e.V. statt, hervorgegangen aus der CM -Veritas Wittenberge und Walter Henning wurde neuer Vereinsvorsitzender. 1991 ist Frau Dr. Gerda von Hodenberg zum Ehrenmitglied ernannt worden, um gebührend ihre Verdienste für den Verein und für die Damenmannschaft zu würdigen. An dieser Stelle seien weiterhin Persönlichkeiten genannt, die sich in den schweren Nachkriegs- und Wendejahren und bis in die heutige Zeit sehr für den Verein engagiert haben, wie Heinz Grahn, Manfred Kückel, Günter Mürder, Walter Henning, Rudolf Jaeger, Petra Neumann, Torsten Stendel, Michael Helzel und Peter Kampehl. Mitte der 90-iger Jahre wurde der Bau eines dritten Tennisplatzes zwingend erforderlich, da viele Mannschaften am Punktspiel- und Trainingsbetrieb teilnahmen. Den Tennisplatz bauten die Mitglieder mit viel Mut und Fleiß in Eigenregie. Seit 1997 ist Peter Kampehl Vereinsvorsitzender mit einem seit Jahren fast gleich bleibenden Mitgliederbestand von 30-40 Sportlern. Es nahmen zeitweise bis zu 7 Mannschaften am Punktspielbetrieb teil. Nachfolgend hierzu einige herausragende Ergebnisse und Erfolge, die bei Punktspielen und Turnieren nach der Wendezeit erzielt wurden:
Herren 50: Teilnahme an den Punktspielen in der Bezirksoberliga Nord Berlin mit den Spielern: Vladimir Ferko, Klaus Kottke, Peter Kampehl, Reinhard Tiedt, Ingo Dopp, Wolfram Koppitz, Hardo Schwarz, Peter Greilach, Manfred Neumann Die Mannschaft ist sehr ausgeglichen besetzt und hat sich in dieser Liga etabliert.
Herren 40: 2009 Staffelsieger der Bezirksliga Brandenburg Nord und Aufstieg in die Bezirksoberliga Nord Berlin mit den Spielern Torsten Stendel, Olaf Vogler, Andreas Höpcke und Peter Greilach. Unter der Mannschaftsleitung von Olaf Vogler verstärkte man sich 2010 noch mit Michael Henke und Bernd Renner. Leider konnte man sich in der Bezirksoberliga nicht behaupten und stieg wieder ab.
Herrenmannschaft: 1999 Staffelsieger der Bezirksliga Brandenburg und Aufstieg in die Bezirksoberliga Brandenburg Nord mit den Spielern Volkert Jünemann, Torsten Stendel, Michael Helzel, Benjamin Kampehl, Marko Rath, Steffen Gehrke, Stefan Stallauke. Nachdem die Herrenmannschaft, oft unter argen Besetzungsproblemen leidend, diese Klasse jahrelang gehalten hat, erreichte man 2008 einen tollen 2.Platz und 2009 gelang was niemand für möglich hielt, der 1.Platz in der Bezirksoberliga und der damit verbundene Aufstieg in die Verbandsliga Berlin mit den beteiligten Spielern: Benjamin Kampehl, Michael Helzel, Marko Rath, Stefan Stallauke, Jens Bartkowiak, Steffen Gehrke und Sebastian Rozansky. Auch wenn 2010 der sofortige Abstieg erfolgte, waren es diese Erfahrungen wert, das Abenteuer Verbandsliga angenommen zu haben. Einen herausragenden Anteil an diesen Erfolgen und an den Zusammenhalt der Herrenmannschaft hat Michael Helzel. Michael gehört seit 1983 ununterbrochen zur Mannschaft, ist seit 1990 deren Käpt`n und ohne seinen Einsatz würde es eine Herrenmannschaft nicht geben.
Junioren: Nach jahrelanger Durststrecke spielte 2010 endlich wieder eine männliche Jugendmannschaft in der Bezirksoberliga und gewann auf Anhieb den Titel mit den Spielern Alexander Helzel, Tobias Bober, Marc Michitsch, Marvin Michitsch und Florian Artlich. Leider verzichten die Spieler auf ihren Aufstieg in die Verbandsliga und melden die Mannschaft wieder ab, da alle Jugendlichen auch noch erfolgreich Fußball spielen und die Doppelbelastung einfach zu groß ist.
Damenmannschaft: 1997 Staffelsieger der Bezirksliga Brandenburg und Aufstieg in die Bezirksoberliga Brandenburg Nord mit den Spielerinnen Petra Neumann, Susann Scholz, Diana Siering, Petra Mokat, Ursula Scholz, Christine Siering. Von 1998 bis 2008 spielten die Damen in dieser Liga und wurden 2002, 2005 und 2008 Staffelsieger. Den Aufstieg in die Verbandsliga Berlin nahm man erst in der Saison 2009 wahr. Daran beteiligt waren Petra Neumann, Jutta Barfuß, Sandra Krüger, Christine Siering, Stefanie Jaeger, Sabine Fenske, Diana Siering und Elke Pusch. Die Berliner Mannschaften sind in der Verbandsliga sehr spielstark und ausgeglichen besetzt und somit konnte die Verbandsliga leider nicht gehalten werden. 2010 errangen die Damen aber in der Bezirksoberliga Berlin Brandenburg wiederum den Staffelsieg. Der Aufstieg war in dieser Saison aber mit zwei Aufstiegsspielen verbunden, von denen die Damenmannschaft Abstand nahm, weil die Planung für 2011 aufgrund der Altersstruktur auf eine Damen Ü40 ausgerichtet ist, die ihren Punktspielbetrieb erstmals 2011 in der Verbandsliga aufnimmt. Petra Neumann engagiert sich als Mannschaftsführerin und im Vorstand für die Belange des Vereins und vertritt den Verein seit 30 Jahren als erfolgreichste Spielerin mit vielen Turniersiegen und Top-Platzierungen in der Einzel-Doppel- und Mixkonkurenz bei Meisterschaften und Turnieren wie in Brandenburg, Schwerin, Potsdam, Grevesmühlen, Pinnow, Blankenburg, Stendal, Neuruppin und Parchim.
Tennis heute: Das Tennishaus existiert noch in der ursprünglichen Form, wobei durch die Mitglieder und Sponsoren ständig werterhaltende Maßnahmen durchgeführt wurden, wie die Fassade mit Holz verkleiden, neue Fenster und Türen, Terrasse fliesen, Dusche und WC einbauen, eine neue Küche. Hier muss unbedingt Torsten Stendel hervorgehoben werden, der als technischer Leiter mit seinem leidenschaftlichen Engagement, seit Jahren dafür sorgt, dass die 3 Tennisplätze und die gesamte Anlage sich in jeder Saison in einem sehr guten Zustand präsentieren. So “nebenbei” spielt Torsten auch sehr erfolgreich in der Herren 40 Mannschaft und errang einige Siege und viele Top-Platzierungen bei Mixturnieren mit seiner Partnerin Petra Neumann. Im Jahr 2011 hat unser Verein 32 Mitglieder und 4 Mannschaften im Punktspielbetrieb (Herren, Herren 40, Herren 50 und Damen 40). Leider sind auch wir nicht von Nachwuchssorgen verschont geblieben und so mussten die Mannschaften der Bambini, Junioren und Juniorinnen wieder abgemeldet werden. Ein besonderer Dank geht an alle Sponsoren, die einen wichtigen Teil dazu beitragen, dass die Tennisanlage im Gehrenweg erhalten und verschönert wird. Stellvertretend für alle Sponsoren soll hier insbesondere Eberhard Pusch genannt werden, der seit Jahren den Verein hervorragend unterstützt. Für die Zukunft wäre es wünschenswert, dass wieder mehr Kinder und Jugendliche, aber auch Erwachsene den Tennissport für sich entdecken, dass dieser in Wittenberge erhalten bleibt. |